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Grün Village - Städtebauliches Gutachten Grünauer Straße, Berlin-Grünau

Wo können wir wohnen?

Berlin wächst und damit der Bedarf nach Wohnraum. Es werden bestehende Quartiere verdichtet, Siedlungen auf der grünen Wiese errichtet oder innerhalb des Stadtgewebes Luftmaschen gefunden: Das Gewerbegebiet 29 an der Grünauer Straße ist durch Leerstand und Unternutzung, durch Betriebe der Entsorgungs- und Abfallwirtschaft, geprägt. Seine gute verkehrliche Anbindung, die räumliche Nähe zu Köpenick, Adlershof, Flughafen, der Dahme und größeren Grünbereichen - kurz die optimale Einbindung in das bestehende Stadtgewebe - prädestinieren das Gebiet für eine Wohnnutzung.

Wie wollen wir wohnen?

Auf dem Land ist es zu ruhig, in der Stadt zu hektisch. Die ideale Verbindung des Urbanen mit dem Landschaftlichen ist die Kleinstadt. Man kann einkaufen gehen, zum Friseur, zur Arbeit, akzeptieren, dass andere ihr Leben anders leben. Kinder spielen angstfrei auf der Straße, Fußball im Park, man sitzt am Wasser oder geht paddeln. Im Quartier kennt man sich, es kommen aber auch Leute aus der näheren Umgebung um einzukaufen, Schule oder Kita zu besuchen, von weiter kommen sie um am Wasser im Café zu sitzen oder in der Grünen Mitte Sport zu treiben, zu picknicken. Auf der Straße erreicht man sein Zuhause, mit dem Auto, zu Fuß oder mit dem Rad. Das Auto ist notwendig und sichtbar, die Geschwindigkeit bestimmt der Langsamste.

Grenzen

Das Gebiet hat klare Grenzen. Im Westen wird es durch die Bahn begrenzt, diese Grenze ist undurchlässig und problematisch durch die Schallemissionen. Im Süden begrenzt es der Teltowkanal mit landschaftlicher Qualität. Im Osten wird es durch die Grünauer Straße begrenzt, die vor allem Verbindung nach Köpenick und Berlin ist. Im Norden hat es keine klare Grenze. Hier kann sich die Entwicklung des Gebietes fortsetzen und die Grüne Mitte sich mit den Vollkropfwiesen landschaftlich vernetzen.

Insel

Das Gebiet ist eine Insel. Das heißt, es bietet alles, was die Bewohner zum Leben brauchen. Damit es, und weil es so viel bietet, wird es von Bewohnern der näheren und weiteren Umgebung besucht und benötigt. Resilienter Städtebau Herz des Gebietes ist die Grüne Mitte, die das Gebiet mit dem Teltowkanal verbindet und großflächige Freiräume bietet. Grundlage des Städtebaus ist die gleichmäßige Einteilung in West-Ost-Richtung in 7 Streifen mit 61m Breite. In Nord-Süd-Richtung variiert die Länge der Baufelder. Es entstehen 6 Quartiere, von denen wiederum jedes seinen eigenen grünen Quartiersplatz hat. Als städtebauliche Vorgabe dienen verschiedene Typologien, die als Referenz die städtebaulichen Parameter max. Höhe, GFZ, GRZ und Nutzung vorgeben. Der gewünschte Charakter und damit die mögliche Dichte der Bebauung ist durch Anpassung der im jeweiligen Baufeld zulässigen Typologie leicht skalierbar und kann somit den Ansprüchen der beteiligten Akteure (Stadt, Bürger, Investoren....) angepasst werden. Eine möglichst große Nutzungsmischung und Veränderbarkeit wird angestrebt, so dass sich das Gebiet seinen Bewohnern anpasst und zur Heimat werden kann. Durch die Verlangsamung und Verminderung von Autoverkehr können öffentliche Räume als Lebensräume genutzt werden.

Planung/Realisierung: in Planung
Planungsgebiet: 29,8 ha
Wohneinheiten: 3.249
GF: 400.209 m2

In Kooperation mit: léonwohlhage Gesellschaft von Architekten mbH,
Susanne Friedburg in herrburg Landschaftsarchitekten, Stadt Land Fluss Städteplaner